Kommt das Beste nicht zum Schluss? (ZEIT Online, 30.04.2023)

Immer wieder schaltete sie an jenem Tag das Radio an und wieder aus. Dänemark ist Handballweltmeister geworden, in Wien haben mehrere Tausend Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen protestiert, dazwischen Musik, bestimmt irgendein Hit. Ronja Mieczkowski erinnert sich gut an jenen Sonntagabend, den 31. Januar 2021. Damals, auf der Autobahn, wenn ihr Blick unscharf wurde, das Gefühl der Kontrolle wich, drehte sie das Radio einfach noch ein bisschen lauter. Mieczkowski erinnert sich an eine Müdigkeit, die sie so noch nie gefühlt hatte. Und an den Gedanken, ob sie nicht doch noch mal zu Hause anrufen sollte? Zu jenem Zeitpunkt war sie seit acht Monaten unterwegs, viel Autobahn, viel Arbeit, viel Stress.

Mieczkowski erzählt, wie sie das Ortsschild „Norderstedt“ passierte, Kreis Segeberg, rund 82.000 Einwohner. Wie sie den Wagen vor dem Haus parkte, die Tür öffnete, den vertrauten Geruch einatmete. Wie sie nach ihrem Mann rief und ihn aus dem Wohnzimmer antworten hörte. Endlich war sie zu Hause. Und würde es vier Wochen lang bleiben. Eine längere Pause machen. Nur Stephan und sie.

Seit 39 Jahren ist Ronja Mieczkowski Krankenschwester, sie arbeitet vor allem freiberuflich. So verdient sie mehr. Im Juni 2020, als sich abzeichnete, dass Corona zu einer Pandemie werden würde, war sie losgezogen. Kliniken und Altenheime in Deutschland brauchten damals Personal, um Corona-Stationen aufzubauen. Schnell musste es gehen, weswegen einer wie Mieczkowski mehr gezahlt wurde. Mieczkowski begann, mal dahin, mal dorthin zu fahren, 12- bis 14-Stunden-Schichten, oft in unterbesetzten Teams, kräftemäßig meist am Ende. „In einem Pflegeheim stand ich allein da“, sagt sie. „Da gab es nur den Hausmeister, der mir ein wenig helfen konnte, alles zu organisieren, zu koordinieren, zu bauen.“ An manchen Wochenenden kehrte sie heim zu Stephan, ihrem Stephan; es gab aber auch Monate, in denen sie gar nicht nach Norderstedt zurückfuhr. Ihr Ersatz-Zuhause in jener Zeit: Hotelzimmer. Wenn sie nach getaner Arbeit ins Zimmer kam, saß da kein Stephan, der auf sie wartete. Sie fühlte sich einsam. Obwohl sie müde war, fand sie oft nicht in den Schlaf. Stattdessen dachte sie nach: Wie es sein kann, dass jemand wie sie so hart arbeiten muss, um ein gutes Leben zu führen. Wie lange sollte sie sich dieses System noch geben? Doch Mieczkowski machte weiter, wie sie schon immer weitergemacht hatte. Seit 39 Jahren sind Wochenenden, Weihnachten, Silvester für sie Arbeitstage wie jeder andere auch.

Ihre Geschichte beginnt die Krankenschwester 2021 zu erzählen, am Telefon, es ist Heiligabend. Sie stimmt einem Treffen zu, Anfang 2022 in Bayern. Wer Ronja Mieczkowski trifft, begegnet einer 57 Jahre alten Frau. Sie trägt weiße Bluse zu weißer Hose zu weißen Sneakers. Ihr kastanienbraunes Haar wird von vielen Klammern gehalten. Ronja Mieczkowski heißt eigentlich anders, aber weil sie sehr offen spricht, wird sie später um ein Pseudonym bitten. Es ist Sonntag, Mieczkowski steht bereits vor dem verabredeten Café. Weil sie zeitig da war, hat sie drinnen längst einen Tisch reserviert. Ronja Mieczkowski hat alles unter Kontrolle. Den Latte macchiato, den sie bestellt, trinkt sie in schnellen Zügen leer, um den Kellner gleich noch mal an den Tisch zu winken, für die nächste Runde. Dann beginnt sie zu erzählen. Dabei kann sie aufbrausend sein, um dann, einen Moment später, erschrocken zu bemerken, was sie da gerade gesagt hat. „Da guckste“, sagt sie dann. „So radikal bin ich.“

Die Geschichte von Ronja Mieczkowski handelt von Leidenschaft und Liebe. Von dem Traum, es gut zu haben. Von dem Glauben, dass sich harte Arbeit lohnt. Sie handelt von dem Wunsch, gesehen zu werden. Von Enttäuschung, von Hass, von Rückzug. Und von verdammt viel Pech. Ronja Mieczkowski gehört zu denjenigen, über die sich – spätestens seitdem die AfD in den Bundestag eingezogen ist – Politikerinnen, Journalisten, Wissenschaftlerinnen Gedanken machen. Weil Mieczkowski eine von denjenigen ist, die das Vertrauen in alles verloren haben, was uns als Gesellschaft zusammenhält.

Mieczkowski wollte Krankenschwester werden, seit sie als Kind zum ersten Mal ein Pflaster auf eine Wunde geklebt hat. Die Fürsorge für andere lernte sie bereits als junges Mädchen: Ihr jüngerer Bruder leidet unter einer Autismus-Spektrum-Störung, eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich bereits im Kindesalter bemerkbar macht. Betroffene haben unter anderem Schwierigkeiten, normale soziale Beziehungen aufzubauen, verhalten sich zwanghaft und ritualisiert. Für Mieczkowski Eltern bedeutete das: Der Bruder brauchte viel Aufmerksamkeit. Um ihre Eltern zu entlasten – und vielleicht auch, um selbst gelegentlich ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen – begann Mieczkowski, sich um den Bruder zu kümmern.

Mit 18 fing Mieczkowski an, als Krankenschwester zu arbeiten. Im selben Jahr lernte sie Stephan kennen, „mein 1,90-Meter-Macker“, so spricht sie von ihm. Während Mieczkowski im Krankenhaus Schicht arbeitete, war er als Anlagentechniker auf Montage unterwegs. In der zentralen Notaufnahme erlebte sie offene Brüche, Herzinfarkte, Überdosen, sah Menschen sterben und schon tot Geglaubte, die wieder zu atmen begannen. Dort, wo sich Hoffnung und Verzweiflung sekündlich abwechseln können, wo sie nie wissen konnte, welche Aufgabe sich als Nächstes auftat, lernte Mieczkowski, ruhig zu bleiben, zu analysieren – um dann schnell zu reagieren. Im Chaos die Kontrolle behalten, das kann sie.

Stephan war schon immer der Einzige, bei dem sie auch mal loslassen kann. Sie, die sonst das Gefühl hat, alles zusammenhalten zu müssen, kann bei Stephan entspannen. Wenn er sie in den Arm nimmt, fühlt sie sich sicher. Stephan ist keiner, der das Chaos sucht – ganz im Gegenteil. Mit den gemeinsamen Söhnen stand er schon stundenlang in der Garage und beantwortete geduldig ihre Fragen: Wie sie Reifen wechseln können, woran sie erkennen, warum der Wagen nicht anspringt, wie man zur Not den ganzen Motor ausbaut. Wenn sie abends unterwegs waren, erinnert sich Mieczkowski, und jemand auf Ärger aus war, habe Stephan seinen Arm um dessen Schulter gelegt und gesagt: „Wollen wir nicht lieber ein Bier zusammen trinken?“ Wie Ronja Mieczkowski arbeitet auch Stephan fleißig: Sie sehen sich kaum, haben wenig Zeit für die Kinder. „Die mussten schnell selbstständig werden“, sagt Mieczkowski. „Die waren vier und sieben Jahre alt und allein zu Hause, die Nachbarin hat nach ihnen geschaut.“ Ob an Geburtstagen oder Weihnachten – meist ging die Arbeit vor. „Meine Kinder fanden das schon auch kacke“, sagt Mieczkowski. Sie aber arbeitete weiter, weil es ihre Familie doch gut haben sollte. Und weil sie sich sicher war: Das Beste kommt noch.

Dass harte Arbeit belohnt wird, hat sie bei ihren Eltern erlebt. Die arbeiteten viel, „mein Vater war auch so ein Verrückter“, und sie taten das, weil sie einen Traum hatten: Sie wollten genug Geld ansparen, um auf einer Segeljacht die Welt erkunden zu können. Dieser Traum wurde wahr. Mieczkowski Eltern waren Ende vierzig, als sie vorzeitig in Rente gingen. Genauso wollte Mieczkowski es auch, mit ihrem Stephan: zusammen ein Segelboot kaufen, sonnige Tage von April bis November, immer eine Brise um die Nase, Ronja, Stephan und das Meer.

Ronja Mieczkowski ist eine treue Arbeitnehmerin. Noch immer arbeitet sie in dem Krankenhaus, in dem sie als 18-Jährige gelernt hat; inzwischen auf einer 25-Prozent-Stelle, die sie flexibel abarbeiten kann. „Das hat mit Sicherheit zu tun“, sagt sie. Im Krankenhaus werde eine Fachkraft wie sie gebraucht – und nicht plötzlich entlassen. Mieczkowski brauchte lange diese Sicherheit, für ihren Stephan. Einmal, auf dem Heimweg vom Italien-Urlaub, nur wenige Fahrminuten von Norderstedt entfernt, erlitt er einen Schlaganfall. Als Stephan die Kontrolle über den Wagen verlor, griff seine Frau ein. Analysieren, reagieren, das kann sie ja. Sie übernahm das Lenkrad, zog die Handbremse, hievte den 1,90 Meter-Mann aus dem Auto, um den Wagen herum, auf den Beifahrersitz. Dann fuhr sie ihn ins Krankenhaus, in der Notaufnahme schrie sie: „Mein Mann hat einen Schlaganfall.“ 20 Minuten später entschied sie, dass ihr Stephan eine Lyse bekommen sollte, eine Spritze, von der man sich erhofft, dass sie den Blutstau im Gehirn löst. Das Mittel wirkte. Am nächsten Tag durfte Stephan schon wieder nach Hause.

Das war nur eine Episode seiner langen Krankengeschichte, die 2000 begann. Die Diagnose damals: Lungenkrebs, ein Lungenflügel musste entfernt werden. „Stephan hatte genug Krankheiten für fünf Patienten“, sagt Mieczkowski. Viele Herzinfarkte, zwei Bypässe, neun Stents, Darmkrebs. Mieczkowski Job bedeutete also gleich eine doppelte Sicherheit: Einerseits sicherte er der Familie ein Einkommen, andererseits wusste Mieczkowski durch ihn, wie sie helfen kann. „Wenn man in eine Notaufnahme kommt und das Personal nicht kapiert, dass man ein wirklicher Notfall ist, ist man verloren“, sagt sie.

Im Frühjahr 2021, nach der lang ersehnten Pause, die sich Mieczkowski von der Arbeit genommen hatte, der gemeinsamen Zeit zu Hause in Norderstedt, dem Monat, in dem Ronja sich vor allem Zeit für sich genommen hat, an der Ostsee spazieren war und versucht hatte, wieder zu Kräften zu kommen, ging es Stephan plötzlich immer schlechter. Wieder ins Krankenhaus, die Diagnose dieses Mal: Metastasen, überall in der Brust. Er konnte nur noch im Sitzen schlafen, das Wohnzimmer wurde zur Krankenstation. Wenn Ronja Mieczkowski nicht gerade arbeitete, kochte sie ihm seine Lieblingsessen, mal frischen Spargel mit luftgetrocknetem Schinken, mal Roastbeef mit Kartoffeln. Um ihm nah zu sein, schlief sie zusammengerollt am Fußende des Sofas. Wenn seine Schmerzen mal ein wenig nachließen, habe er ihr den Rücken gekrault oder sie sich ganz, ganz vorsichtig neben ihn gelegt. „Das war das letzte Körperliche“, erinnert sich Mieczkowski.

Stephans Wirbelsäule schien im Rücken zu vibrieren wie die Saite einer Harfe. Vernichtungsschmerzen. Der Krebs war überall. Dann bekam er auch noch eine Lungenentzündung. Also wieder in die Klinik. Mieczkowski, die Krankenschwester, spürte, dass es zu Ende gehen würde. Ronja, die Ehefrau, wollte das nicht. Sie schmuggelte ihm Essen auf sein Zimmer „wie Rotkäppchen mit einem Körbchen“. Er habe sich darüber geärgert, dass sie ihn so versorgte, obwohl die Klinik das wegen Corona verboten hatte. „Er war immer ordentlich“, sagt sie. „Ich hingegen mache, was ich will.“ Wieder durfte Stephan nach Hause, dann, im Sommer 2021, ein letztes Mal in die Notaufnahme. Lange Wartezeiten. Zehn Stunden, ohne dass ein Arzt Zeit hatte. Gegen eine Pandemie war auch Krankenschwester Mieczkowski machtlos.

Stephan starb in einer Julinacht. Wenn Mieczkowski von seinem Tod erzählt, klingt ihre Stimme wütend. Hätte Stephan nicht noch ein paar Jahre gehabt, wenn er nicht so lange hätte warten müssen? Würde er noch bei ihr sein, hätte er die richtigen Medikamente bekommen? Mit Stephans Tod verlor Mieczkowski endgültig den Glauben an das Gesundheitssystem. Ein System, in dem sie seit ihrem 18. Lebensjahr arbeitet, für das sie sich seit 39 Jahren aufopfert. Ein System, das im entscheidenden Moment, so sieht es Mieczkowski, nicht für sie und Stephan da war.

Der Sonntag im Januar, 2022. Ronja Mieczkowski steuert ihren riesigen schwarzen Landrover Defender durch die Straßen von Prien am Chiemsee. In dem beschaulichen Ort wirkt das Auto wie ein Panzer. Und Mieczkowski darin sitzend wie eine Frau, die ausdrücken will: Mir kann keiner was. Während Mieczkowski fährt, ruft sie „Nur noch Idioten unterwegs!“ oder „Die haben heute alle keine Augen mehr im Kopf!“ Sie hupt, beschleunigt, bremst ab. Sie muss gleich zurück in der Klinik sein. Nicht, um als Krankenschwester zu arbeiten. Sondern weil sie selbst krank ist. Diese Müdigkeit, die sie ein Jahr zuvor – auf der Autofahrt zurück nach Hause, das Radio lauter drehend – gespürt hatte, wollte nicht mehr weggehen. Die Frau, die immer dachte, dass sie alles schaffen kann, die arbeitete, arbeitete, arbeitete, parallel ihren kranken Stephan versorgte, die entschied, die Asche ihres Mannes von einem gemieteten Segelboot aus in die Ostsee zu streuen, die weiter arbeitete, konnte eines Morgens nicht mehr aus dem Bett aufstehen. Die Diagnose: Burn-out. Ronja Mieczkowski ist krankgeschrieben.

Sie müsse das erst noch lernen, mal nichts zu machen, sagt sie. Täglich hat sie Therapiestunden, dorthin zu gehen, fällt ihr noch immer schwer. „Ich dachte am Anfang, dass ich so etwas nicht brauche“, sagt sie. „Hallo?! Ich bin Krankenschwester!“ Gemeinsam mit den Therapeuten geht es nun darum, sich selbst als Person wahrzunehmen. Welche Bedürfnisse hat Ronja Mieczkowski? Was fühlt Ronja Mieczkowski? Und vor allem: Was will Ronja Mieczkowski? „Es wurde einem ja immer erzählt: Man muss fleißig sein, immer die Beste sein, gut sein“, sagt sie. „Aber hat sich der Fleiß gelohnt?“ Ihr fällt da eine Zusatzausbildung ein, die sie gemacht hat: Vier Jahre lang ließ sie sich, parallel zur Arbeit, zur OP-Schwester weiterbilden. Anschließend wollte sie gerne auch im OP arbeiten. Die Krankenhausleitung habe ihr gesagt, das ginge schon, nur würde sie dann weniger Geld als bisher verdienen. „Die hätten mir mal ein Bonbon zuschieben sollen, einen Bonus“, sie schreit jetzt fast. „Die hätten mich mal belohnen sollen für meinen Fleiß!“ Kurzes Schweigen. „Haben sie nicht gemacht.“

Die fleißige Ronja Mieczkowski, die, die an etwas geglaubt hat, glaubt nun immer weniger. In ihrer Jugend war Mieczkowski für ein Jahr Mitglied bei der Jungen Union, „aber das war nichts Produktives, dann bin ich da wieder raus.“ Später wählte sie mal die CDU, mal die FDP, „nur nie die Grünen und auch nie die Linke“, das scheint ihr wichtig. Von der Politik habe sie sich nicht erhofft, dass sie ihr Leben verbessert – das habe sie schon selbst in die Hand genommen. „Ich hatte gehofft, dass sie es so erhalten.“

Politikerinnen und Politiker sind für Mieczkowski inzwischen „alles eine Wichse“. Es gebe nur ein paar Ausnahmen. Leider in der falschen Partei, aber Sahra Wagenknecht sei eine hochintelligente, schlaue Frau. „Und die Alice, die ist der Hammer!“, sagt Mieczkowski; also die AfD-Politikerin Alice Weidel. Wenn sie sich Bundestagsdebatten auf YouTube anschaut, was sie regelmäßig tut, beobachtet sie, wie die Politikerinnen und Politiker der AfD zetern, pöbeln, schreien – doch niemand ihnen zuhört. „Dass die gar nicht ernst genommen werden“, sagt sie. „Wie dumm ist das und wie undemokratisch.“ Sie denkt nach. „Die sind doch gewählt worden!“ Vielleicht ist es nicht verwunderlich, weshalb diese Bilder einer Frau wie Mieczkowski so nahegehen: Auch sie fühlt sich ungehört. Übergangen. Ungesehen. Mieczkowski ist frustriert, aber das scheint niemanden zu interessieren. Sie ist fleißig und trotzdem bekommt sie keinen guten Lohn. Sie liebt aufopfernd und verliert ihren Mann. 

Ein Jahr später, Januar 2023: Mieczkowski ist noch immer krankgeschrieben. Langsam möchte sie wieder anfangen zu arbeiten – aber wenn möglich nicht wieder als Krankenschwester. In einer Zeit, in der hierzulande schon 200.000 Pflegekräfte fehlen, und diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen wird, lässt Mieczkowski das System Krankenhaus hinter sich. Sie überlegt, stattdessen medizinische Geräte zu vertreiben. Und will mehr auf sich achtgeben. „Wenn ich wieder so extrem arbeite wie 2021 – das würde mich kaputtmachen.“ Und überhaupt, es fehle ja der Grund, seit Stephan tot ist. Allein ein Segelboot kaufen? Das könne sie sich nicht leisten. Sie wolle sich jetzt vor allem kleine Träume erfüllen: Kürzlich war sie für einen Monat bei ihrem Sohn in Australien, im Februar flog sie zum ersten Mal allein in den Urlaub, ihr Vertrag in dem Krankenhaus, bei dem sie ihr ganzes Arbeitsleben lang angestellt war, ist zum 31. März gekündigt. Und wer weiß? Vielleicht heuert sie jetzt als Krankenschwester auf einem Kreuzfahrtschiff an. Sie ist sich sicher: „Die nehmen mich mit Handkuss.“

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